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Bis Waffenruhe im Gazastreifen: Türkei schränkt Ausfuhren nach Israel ein

Die Türkei hat Beschränkungen für die Ausfuhr von 54 Warenarten nach Israel verhängt. Vorerst betrifft die Maßnahme unter anderem Flugbenzin, Motorenöl und Mineraldünger. Die Sanktionen sollen so lange gelten, bis eine Waffenruhe im Gazastreifen erreicht ist.
Bis Waffenruhe im Gazastreifen: Türkei schränkt Ausfuhren nach Israel einQuelle: Gettyimages.ru © Mahmut Serdar Alakus/Anadolu

Das türkische Handelsministerium hat Beschränkungen für die Ausfuhr von 54 Arten von Industriegütern nach Israel verhängt, bis eine Waffenruhe im Gazastreifen verkündet wird. Das berichtet die lokale Zeitung Yirmidort unter Berufung auf eine Erklärung des Ressorts.

In der Mitteilung heißt es, dass die Zahl der Palästinenser, die "in dem totalen Massaker" getötet worden seien, bereits 33.000 überschritten habe, während die Zahl der Verwundeten inzwischen 100.000 erreicht habe. Außerdem sterben die Menschen im Gazastreifen weiterhin an Hunger und epidemischen Erkrankungen.

Ferner betonte das türkische Handelsministerium, dass sich Ankara seit Oktober letzten Jahres um eine friedliche Lösung des Konflikts bemühe, doch die israelischen Behörden "verletzen weiterhin in eklatanter Weise das Völkerrecht". In diesem Zusammenhang habe die Türkei nun beschlossen, die Ausfuhr von 54 Warenarten nach Israel "in der ersten Phase" zu beschränken, so das Ressort. Darunter:

  • Aluminiumprofile und -drähte
  • Kupferprofile, -stangen und -drähte
  • Stahlrohre, Formstücke, Profile und Walzdraht
  • Zement (einschließlich Blöcke und Platten)
  • Bagger und andere Baumaschinen
  • Hydraulik- und Mineralöle
  • Motoröle
  • Mineraldünger
  • Chemikalien für die Metallverarbeitung
  • Kunststoffrohre
  • Flugbenzin und Flugkraftstoff
  • Ziegelsteine
  • Klebstoffe und weitere Waren.

Die Entscheidung bleibe so lange in Kraft, bis Israel eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen ausrufe und einen ausreichenden und ununterbrochenen Fluss humanitärer Hilfe in die Region ermögliche, fügte das Ministerium hinzu.

Der Präsident der Türkei, Recep Tayyip Erdoğan, hatte einen Monat nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas verkündet, dass er auf die Kommunikation mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu wegen des Vorgehens seiner Streitkräfte im Gazastreifen verzichtet habe. 

In der Folge beschuldigte Erdoğan die israelischen Behörden wiederholt, das Völkerrecht zu verletzen, und verglich das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen mit einem "Massaker".


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