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Politico: "Selenskij ist Träumer des Jahres"

Laut dem Magazin Politico ist Wladimir Selenskij der "Träumer Nummer eins", dem im kommenden Jahr große Herausforderungen bevorstehen. Gleichzeitig wird er mit Persönlichkeiten wie Martin Luther King und Nelson Mandela verglichen.
Politico: "Selenskij ist Träumer des Jahres"© AP Photo/Andreea Alexandru

Das kommende Jahr werde eine große Herausforderung für Europas "Top-Träumer", den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, schreibt das US-Magazin Politico in seiner am Dienstag veröffentlichten jährlichen Rangliste einflussreicher Personen.

In der Rubrik "Träumer" listet Politico Selenskij als "Träumer Nummer eins". In dieser Rubrik werden Personen aufgeführt, "die eine Idee repräsentieren, die die Debatte vorantreibt", erklärt Politico. In zwei weiteren Rubriken führt das Magazin "Macher" beziehungsweise "Störer" auf.

Politico vergleicht Selenskij mit Winston Churchill, Martin Luther King und Nelson Mandela und merkt an, dass seine kämpferische Rhetorik und seine öffentlichkeitswirksamen Auftritte dazu beitrugen, westliche Länder davon zu überzeugen, die Kiews Sache zu unterstützen und die ukrainischen Truppen in ihrem Kampf gegen Russland zu bewaffnen.

Allerdings werde das vor uns liegende Jahr für Selenskij zu einer Herausforderung, da das Interesse der übrigen Welt an dem Konflikt nachgelassen habe und die einfachen Ukrainer "von zwei Jahren Feindseligkeiten und dem Kampf um die Rückgewinnung von Territorium erschöpft sind". Das Magazin hebt hervor:

"Selenskij ist dazu übergegangen, die westlichen Länder nicht mehr um Hilfe zu bitten, sondern sie zu belehren – und das ist nicht ganz so erfolgreich wie seine aufbauenden Reden."

Laut einer Umfrage des Kiewer Instituts für Soziologie (KIIS) sei Selenskijs Zustimmungsrate zwar noch immer hoch, aber von 91 Prozent im Mai 2022 auf 76 Prozent im Oktober 2023 gesunken.

Nun sei Selenskij gezwungen, die Frustration der Öffentlichkeit zu bewältigen. Diese sei auf die überzogenen Erwartungen an die Gegenoffensive der ukrainischen Armee im Sommer zurückzuführen, der es nicht gelungen sei, die russische Verteidigung zu durchdringen und nennenswerte Gebietsgewinne zu erkämpfen. Mehrere Berichte deuteten darauf hin, dass die ukrainischen Truppen schwere Verluste durch Artilleriebeschuss und Drohnenangriffe sowie beim Versuch, dichte Minenfelder zu durchqueren, erlitten hätten.

Kiews Oberbefehlshaber Waleri Saluschny bezeichnete die Lage auf dem Schlachtfeld in einem Interview als "Patt-Situation". Selenskij bestritt dies und forderte stattdessen vom Westen zusätzliche Waffenlieferungen.

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