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Nordstream-Anschlag: Russland erwägt Klage auf Schadensersatz

Russland wartet noch auf die abschließenden Untersuchungsergebnisse, erklärte ein Abteilungsleiter des Außenministeriums. Anschließend werde eine Schadensersatzklage wegen der Zerstörung der Nord-Stream-Pipeline in Erwägung gezogen.
Nordstream-Anschlag: Russland erwägt Klage auf SchadensersatzQuelle: www.globallookpress.com © UPPA / ZUMAPRESS.com

Russland schließe nicht aus, eine Entschädigungsklage einzureichen, sobald die Untersuchung der Explosionen in der Nord-Stream-Gaspipeline abgeschlossen sei, sagte ein Vertreter des russischen Außenministeriums gegenüber RIA.

Ob Moskau plane, wegen der Zerstörung der Pipelines zu klagen, wurde Dmitri Biritschewski, der Leiter der Abteilung für wirtschaftliche Zusammenarbeit des Ministeriums gefragt. Biritschewski wies darauf hin, dass die Untersuchung "noch nicht abgeschlossen" sei, da man "noch darauf warte, dass die Ergebnisse dem Sicherheitsrat [der Vereinten Nationen] vorgelegt werden". "Danach werden wir sehen", fügte er hinzu.

Schon früher hatte  Biritschewski über diese Option gesprochen. Im März erklärte er, Russland schließe "die Möglichkeit nicht aus, zu einem späteren Zeitpunkt die Frage der Entschädigung für die Explosion der Nord-Stream-Gaspipelines anzusprechen". Der Diplomat hat jedoch nicht konkretisiert, von wem Russland möglicherweise eine solche Zahlung verlangen könnte, oder in welcher Form oder Höhe sie gezahlt werden sollte.

Die beiden Pipelines Nord Stream 1 und 2 sollten russisches Erdgas nach Deutschland liefern. Im September 2022 wurden sie durch Unterwasserexplosionen vor der dänischen Insel Bornholm zerstört. Bisher konnte noch nicht endgültig geklärt werden, wer für die Sabotage verantwortlich ist. Einige behaupten, der Anschlag sei von Kiew inszeniert worden, während andere mit dem Finger auf die USA zeigen.

Anfang dieses Monats berichtete die Washington Post über einen ukrainischen Militäroffizier namens Roman Tscherniwski, der eine Schlüsselrolle bei der Zerstörung der Pipelines gespielt haben soll. Dem Bericht zufolge koordinierte er ein sechsköpfiges Team ukrainischer Kommandosoldaten, die den Angriff angeblich von einer gemieteten Jacht aus durchführten. Tscherniwski hat solche Anschuldigungen zurückgewiesen. Er bezeichnete alle Spekulationen über seine Beteiligung an dem Anschlag als "russische Propaganda".

Auch der amerikanische Enthüllungsjournalist Seymour Hersh hat die "Jacht"-Erzählung wiederholt als "Ablenkungsmanöver" der US-Geheimdienste bezeichnet. Seiner Meinung nach wurde die Sabotage der Pipelines von der CIA auf direkten Befehl von US-Präsident Joe Biden durchgeführt. Bereits im März erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, er stimme den Schlussfolgerungen von Hersh "voll und ganz zu". Schließlich hätten die USA aufgrund ihrer Position als konkurrierender Gaslieferant für Europa am meisten von dem Angriff profitiert.

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