International

Selenskij bittet Umweltaktivistin Thunberg um professionelle Hilfe

Die Umweltaktivistin Greta Thunberg hat am Donnerstag mit einer Delegation Kiew besucht. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij beschrieb ihr die Folgen der Kachowka-Katastrophe und bat die Schwedin sowie andere Delegationsmitglieder um "professionelle Hilfe".
Selenskij bittet Umweltaktivistin Thunberg um professionelle HilfeQuelle: AP © Efrem Lukatsky

Am Donnerstag ist Greta Thunberg in Kiew eingetroffen. Die 20-jährige Klimaaktivistin traf sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, um durch den Ukraine-Konflikt verursachte Klimaschäden zu erörtern.

Thunberg wurde von Schwedens Ex-Außenministerin Margot Wallström, der Abgeordneten des Europäischen Parlaments Heidi Hautala und der ehemaligen Präsidentin Irlands Mary Robinson begleitet. In einer Erklärung auf Telegram bezeichnete Selenskij die Besucher "als Mitglieder der Internationalen Arbeitsgruppe zu Russlands Umweltverbrechen". Hoch auf der Tagesordnung habe der Kampf gegen den vermeintlichen Ökozid seitens Russland gestanden, der auch ein Punkt der ukrainischen Friedensformel sei. Unter anderem habe der ukrainische Staatschef Russland die Zerstörung des Staudamms am Wasserkraftwerk Kachowka angelastet.

"Wir erörterten vor allem die katastrophalen Folgen des russischen Terroranschlags auf das Wasserkraftwerk Kachowka. Dieser Anschlag führte zum größten Ökozid in Europa seit Jahrzehnten."

Selenskij zufolge habe die Umweltkatastrophe zu Problemen bei der Trink- und Nutzwasserversorgung und einer weitgehenden Verwüstung in den südlichen Gebieten Cherson und Nikolajew geführt. Darüber hinaus hätten der Agrarsektor und die biologische Vielfalt der Region gelitten. In diesem Zusammenhang dankte der ukrainische Präsident der Delegation für eine Reihe sehr konkreter Schritte und bat sie um weitere "professionelle Hilfe".

Am Verhandlungstisch im Präsidentenpalast äußerte die Klimaaktivistin Thunberg ihre Meinung zu der Katastrophe am Wasserkraftwerk Kachowka. Ihr zufolge sei die Reaktion der Welt auf den Ökozid, verursacht durch die unprovozierte Aggression Russlands, nicht ausreichend gewesen. Überdies könnte überhaupt keine Reaktion ausreichend sein.

"Denn es gibt einfach keine Worte, um diese Brutalität zu beschreiben."

Im Laufe ihrer Reise soll Thunberg versprochen haben, Vertreter öffentlicher Klimaorganisationen in die Diskussionen über die Probleme und Herausforderungen für die Umwelt einzubeziehen, die infolge des Konflikts entstanden seien.

Der Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka war am Morgen des 6. Juni zerstört worden. In der Folge wurden mehrere Siedlungen an beiden Ufern des Flusses Dnjepr überflutet. Russland und die Ukraine beschuldigen einander der Katastrophe, die nach jüngsten Angaben russischer Behörden mittlerweile 46 Todesopfer gefordert hat.

Mehr zum Thema  Dammbruch von Kachowka: Erdoğan fordert eine internationale Untersuchung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.