Russland

Russische Zentralbank-Chefin: Westliche Sanktionen waren "härter als erwartet"

Die im vergangenen Jahr gegen Russland verhängten westlichen Sanktionen hätten selbst das pessimistischste Szenario übertroffen, sagte die Chefin der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina. Die russische Wirtschaft habe aber eine große Widerstandsfähigkeit bewiesen.
Russische Zentralbank-Chefin: Westliche Sanktionen waren "härter als erwartet"Quelle: Sputnik © Maxim Blinow

In einer Rede vor der Staatsduma sagte die Chefin der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, die ausgewogene Finanzpolitik und Erfahrung im Krisenmanagement hätten Moskau geholfen, dem beispiellosen Sanktionsdruck standzuhalten. Die russische Wirtschaft habe eine beispiellose Flut westlicher Sanktionen überstanden und selbst den schlimmsten Erwartungen getrotzt. Der Druck, dem Russland im vergangenen Jahr ausgesetzt war, sei so groß gewesen, dass ihn niemand hätte vorhersehen oder sich darauf vorbereiten können, meinte sie:

"Natürlich war es unmöglich, sich auf einen derartigen Ansturm von Sanktionen vorzubereiten. Die externen Bedingungen entwickelten sich für uns über das pessimistischste Szenario hinaus."

Doch die Bevölkerung und die russische Industrie hätten eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an die neue Realität gezeigt. Die Zentralbankchefin lobte auch die Arbeit der russischen Banken, die den Finanzsektor stabil gehalten und das Land mit den notwendigen finanziellen Ressourcen versorgt hätten.

Die von der Zentralbank eingeführten Beschränkungen für das Abheben von Bargeld in ausländischer Währung gelten weiterhin, kündigte Nabiullina an. "Wir können diese Situation nicht ändern", sagte sie. Im März 2022 hatte die Zentralbank angesichts der Sanktionen den Bargeldumlauf eingeschränkt. Derzeit ist die Abhebung von Fremdwährung für Privatpersonen von ihren Einlagen auf einen Betrag von 10.000 US-Dollar beschränkt. Diese Beschränkungen wurden bereits zweimal verlängert. Die Bank verlängerte auch das Verbot für Geldüberweisungen an ausländische Konten in Ländern, die Sanktionen gegen Russland verhängt hatten.

Russland wurde mit beispiellosen Sanktionen konfrontiert, die von den USA und ihren Verbündeten im vergangenen Jahr nach Beginn des Ukraine-Krieges verhängt wurden. Das russische Finanzsystem und die Banken sowie die Luft- und Raumfahrtindustrie waren die ersten Betroffenen. Die USA und die EU haben insgesamt zehn Sanktionspakete verhängt. 

Viele westliche Beamte und Medien hatten gemutmaßt, dass die russische Wirtschaft unter dem Druck zusammenbrechen würde. Später gaben sie zu, dass sich die düsteren Prognosen nicht bestätigt haben. Im August vergangenen Jahres berichteten Bloomberg und die Washington Post, dass die Sanktionen nicht zu dem von den westlichen Politikern erhofften wirtschaftlichen Kollaps geführt hätten. Im Dezember 2022 erklärte Präsident Putin, dass Russland trotz der Sanktionen besser abschneidet als viele der G20-Staaten.

Im April teilte die Weltbank mit, die russische Wirtschaft entwickle sich deutlich besser als erwartet. Sie aktualisierte ihre Prognose für das russische Wirtschaftswachstum und sagte, dass die Rezession wahrscheinlich bei 0,2 Prozent liegen wird – damit revidierte die Weltbank ihre Prognose um 2,6 Prozentpunkte nach oben. Der russische Wirtschaftsminister war in seiner Prognose vom April noch optimistischer und sagte, das BIP werde bis 2026 um 2,8 Prozent wachsen.

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