Russland

Die "ewige Stadt" und ihre Menschen – RT-Reportage aus Stalingrad

Nirgendwo ist die Macht der Erinnerung so stark wie in Wolgograd. Heilig ist die Ehrung der Helden, welche die Stadt, damals Stalingrad, vor genau 80 Jahren von erbarmungslosen Eroberern befreit haben. Achtmal im Jahr zu patriotischen Feiertagen dürfen sich die Wolgograder inzwischen als Stalingrader bezeichnen – nun ganz offiziell.

Auf staatliche Verordnung wartet hier in Stalingrad niemand. Die Einwohner der Stadt verpflichten sich selbst, die Erzählungen über das kurze Aufblühen der Stadt vor dem Krieg, den mutigen Kampf bei der entscheidenden Jahrhundertschlacht, die Zerstörung und die darauffolgende Wiedergeburt an die nachkommenden Generationen weiterzugeben.

Sie nehmen ihre Kinder zu historischen Nachstellungen mit, führen sie an Erinnerungsorte, erzählen über die Kriegsteilnehmer aus der Familie. Alles, damit die Geschichte lebendig bleibt. Und ganz vorne bei diesem Prozess sind die Enthusiasten, die dem Bewahren des historischen Gedächtnisses ihr ganzes Leben widmen.

RT-Korrespondent Wladislaw Sankin sprach mit diesen Menschen. Einer ist Anatoli Artamonow, der noch im Jahr 2006 den militärhistorischen Club "Infanterist" zusammen mit seinem jüngeren Bruder Anton gründete. Seitdem erwecken sie zahlreiche Artefakte des Krieges zum Leben und zeigen sie in ihrem eigenem Museum in Alt-Sarepta sowie bei historischen Nachstellungen dem breiten Publikum. Die wichtigsten Ereignisse der Stalingrader Schlacht und der Alltag des Krieges werden damit hautnah veranschaulicht.

Eine andere Persönlichkeit von diesem Schlag ist Deja Wrasowa, eine Tochter Stalingrads, die ihr ganzes Leben in der südlichen Siedlung Beketowka verbrachte und stolz darauf ist, dass ihr Stadtteil als einziger von den Deutschen nicht erobert wurde. Seit ihrem Eintritt in die Rente vor mehr als dreißig Jahren kümmert sie sich um die Erforschung der Schlacht auf lokaler Ebene. Auf ihr Ersuchen sind schon etliche Denkmäler errichtet worden. Sie wirbt dafür, dass Beketowka ein Freiluftmuseum werden soll, denn schließlich ist dies der Ort, an dem der gefangengenommene Feldmarschall Paulus vom Oberkommandeur der 64. Armee, General Michail Schumilow, verhört wurde.

Auch mit vielen anderen Einwohnern sprach der Korrespondent, besuchte das mobile Museum "Zug des Sieges" und die grandiose Nachstellung der Schlacht um den Flughafen von Stalingrad, die sich Ende Januar 1943 ereignete. Seine Eindrücke kann er in wenige Worte fassen: So viel Stolz auf die eigene Rolle der Stadt in der Weltgeschichte macht Wolgograd/Stalingrad wahrlich zu einer "ewigen Stadt". 

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