Nordamerika

US-Außenminister Blinken: Klimawandel schlimmer als Atomkrieg

In einem Interview gewichtet US-Außenmnister Antony Blinken die aktuellen geopolitischen Herausforderungen. Den Klimawandel hält er für bedrohlicher als einen Atomkrieg. Die Relativierung der Gefahren des Einsatzes von Atomwaffen gehört seit Hiroshima zum politischen Geschäft der USA.
US-Außenminister Blinken: Klimawandel schlimmer als AtomkriegQuelle: www.globallookpress.com © Chuck Kennedy/U.S. State

In einem Interview mit der australischen Journalistin Amelia Adams schätzt US-Außenminister Blinken die Gefahr des Klimawandels für die Menschheit höher ein als die Gefahr, die von einem Nuklearkrieg ausgeht. 

Während seines Besuchs in Australien gab der US-Außenminister dem australischen Pendant der Sendung 60 minutes ein ausführliches Interview. Die Moderatorin Amelia Adams fragte Blinken: 

"Ihr Job ist das Risikomanagement. Wladimir Putin droht mit Atomkrieg. Gleichzeitig verzeichnen wir in diesem Monat die höchsten jemals gemessenen Temperaturen auf diesem Planeten. Was ist Ihrer Auffassung nach die größere Bedrohung? Krieg oder Klimawandel?"

Die Antwort Blinkens ist erstaunlich, denn er gewichtet die Gefahren, die vom Klimawandel ausgehen, höher als die Gefahr, die eine Konfrontation der Nuklearmächte für die Welt birgt.

"Nun, ich denke man kann das schlecht hierarchisieren. Es gibt Dinge, die stehen im Vordergrund … inklusive potenzielle Konflikte. Aber es besteht kein Zweifel, dass das Klima eine existenzielle Herausforderung für uns alle repräsentiert. Also für uns ist dies die existenzielle Herausforderung unserer Zeit. Aber das bedeutet nicht, dass es nicht noch andere Herausforderungen der internationalen Ordnung gibt. Dazu gehört beispielsweise die russische Aggression gegen die Ukraine. (…)"

Das spiegelt das doch recht lockere Verhältnis der Vereinigten Staaten zum Einsatz von Atomwaffen und den damit einhergehenden Folgen wider. Das einzige Land weltweit, das bisher Atomwaffen eingesetzt hat, waren die USA. Beim Abwurf auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 kamen auf einen Schlag 100.000 Menschen ums Leben, der Großteil davon Zivilisten. An den Folgen des Abwurfs durch Strahlung und Fallout starben weitere bis zu 240.000 Menschen. Unter militärischen Aspekten war der Einsatz ohne Sinn. Japan hatte den Krieg bereits verloren. Die Relativierung und Verharmlosung des Einsatzes gehört seitdem zum politischen Geschäft der USA.

Fakt ist, dass die Folgen einer nuklearen Konfrontation der Supermächte weitaus gravierender wären, als der Klimawandel. Dieser wäre allerdings auf einen Schlag beendet, denn nach einem umfassenden Einsatz von Nuklearwaffen ist mit einem nuklearen Winter zu rechnen. 

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