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Ehrung eines ukrainischen SS-Veterans: Weißrussland fordert von Kanada Entschuldigung

Nach Polen und diversen jüdischen Organisationen hat auch das weißrussische Außenministerium am Montag von Kanada eine Entschuldigung für die Ehrung eines ukrainischen Söldners verlangt, der im 2. Weltkrieg in der Waffen-SS gekämpft hatte.
Ehrung eines ukrainischen SS-Veterans: Weißrussland fordert von Kanada Entschuldigung© Getty Images / alexis84

Weißrussland hat von Kanada eine offizielle Entschuldigung für die Würdigung eines ukrainischen Veteranen der hitlerdeutschen Waffen-SS im kanadischen Parlament gefordert. Das offizielle Minsk hält es für unwahrscheinlich, dass die ausdrückliche Ehrung des Altnazis als "Held" ein Zufall war, sondern vielmehr eine "Quintessenz" der langjährigen Politik Kanadas.

In der offiziellen Erklärung des Außenministeriums in Minsk wird deutlich, warum das Land die Sache nicht auf sich beruhen lassen kann und Anspruch auf eine Entschuldigung hat: 

"Weißrussland, das jeden dritten Bürger im Zweiten Weltkrieg verloren hat, ist empört und zutiefst beleidigt über die Aufnahmen der Ehrung eines Veteranen der SS-Division 'Galizien' im Unterhaus des kanadischen Parlaments."

Bei dem – während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij – am Freitag im Plenarsaal geehrten und mit lautstarkem Beifall und stehenden Ovationen aller Anwesenden bedachten 98-jährigen Jaroslaw Hunka handelt es sich um einen ehemaligen Söldner der 14. SS-Division "Galizien", die während des Zweiten Weltkriegs aus ukrainischen Kollaborateuren gebildet worden war. 

Nachdem der Vorfall bei jüdischen Organisationen Empörung ausgelöst hatte, schob das Büro des kanadischen Premierministers Justin Trudeau die Schuld dem Parlamentspräsidenten Anthony Rota zu und erklärte, dass man nichts von Hunkas Vergangenheit gewusst habe. Rota behauptete seinerseits, er habe erst "später von weiteren Informationen erfahren, die mich veranlassen, meine Entscheidung zu bedauern". Rota hatte den Altnazi in der Sitzung am Freitag als "ukrainischen und kanadischen Helden" bezeichnet.

Minsk ist jedoch der Ansicht, dass "eine solch zynische Haltung gegenüber dem Gedenken an Tausende von unschuldigen Opfern des Nationalsozialismus kein Zufall ist, wie es die Organisatoren dieser Show jetzt darzustellen versuchen".

"Es ist eine Art Quintessenz der langjährigen, konsequenten Politik der Behörden Kanadas und einer Reihe von Ländern des kollektiven Westens, die Nazi-Verbrechen zu vertuschen und zu beschönigen und die Versuche, die Geschichte umzuschreiben, absichtlich zu dulden", so das Außenministerium.

Weißrussland erklärte, dass es eine "offizielle Entschuldigung" von der kanadischen Führung erwarte und forderte internationale Organisationen, Vereinigungen und Stiftungen auf, die der Opfer des Zweiten Weltkriegs gedenken, eine "angemessene rechtliche und moralische Bewertung" des Vorfalls vorzunehmen.

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