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Israelischer Militärexperte skizziert Russlands Weg zum Sieg in der Ukraine

Der Weg zum Sieg liege für Russland nicht in einem ewigen Zermürbungskampf im Donbass. Vielmehr sollten russische Streitkräfte an anderen Punkten Offensiven beginnen, so der israelische Ex-Geheimdienstler Yakov Kedmi. Dazu sei Russland militärisch gut aufgestellt.
Israelischer Militärexperte skizziert Russlands Weg zum Sieg in der UkraineQuelle: Sputnik

Der ehemalige israelische Geheimdienstoffizier, frühere Leiter des Nachrichtendienstes Nativ, Militärexperte und politische Kommentator Yakov Kedmi hat den einzigen Weg für Russland genannt, die Ukraine zu besiegen, den Kriegseintritt Polens zu verhindern und den kollektiven Westen in seine Schranken zu weisen.

Nach Einschätzung von Kedmi ist dazu notwendig, dass die russischen Streitkräfte nicht nur im Donbass, sondern auch in anderen Gebieten kämpfen, berichtet Wojennoje Delo.

"Es ist kein Feuergefecht, Kämpfen ist eine Offensive", erklärte Kedmi. "Bisher gibt es nur im Donbass Kämpfe. In anderen Gebieten wird nicht gekämpft – es ist kein Krieg, es ist keine militärische Aktion. Es ist nur ein Feuergefecht. Aber das sind keine Aktionen, die zum Sieg führen werden."

Demnach war der bisherige Militäreinsatz in der Ukraine lediglich eine Aufwärmübung als Vorstufe zu einem echten Kampf zwischen Russland und den Vereinigten Staaten, der als Konflikt schon lange andauere und für den Kiew seit langem als Plattform angesehen wurde.

Kedmi betonte, dass ein Zermürbungskrieg noch nie zum Sieg geführt hat. "Im Krieg gewinnt derjenige, der aktiver ist. Derjenige, der vorrückt, der die Initiative ergreift. Niemand hat jemals einen Krieg gewonnen, indem er den Feind verdrängt hat", erklärte der Experte.

Laut Kedmi verfügt Russland dazu über genügend Kräfte und Mittel, auch weil während des gesamten Jahres der Spezialoperation eine Reihe von Maßnahmen zur Stärkung der Armee durchgeführt wurde.

"Wenn sie nicht für eine Offensive an der gesamten Front ausreichen, so reichen sie doch für eine Offensive in kritischen Gebieten aus", resümierte der ehemalige Geheimdienstchef.

Derzeit sei außerdem keine zusätzliche Rekrutierung oder Mobilisierung von Freiwilligen nötig, um den Krieg zu gewinnen. Seiner Ansicht nach verfügen die russischen Streitkräfte bereits über eine ausreichende Überlegenheit über den Feind.

"Jetzt ist es notwendig, eine Offensive in dem einen oder anderen kritischen Bereich zu starten, vielleicht sogar in zwei Bereichen. Niemand rückt an der gesamten Front auf einmal vor."

Für Russland gebe es jetzt neben dem Donbass zwei kritische Gebiete, so die Region Brjansk, für deren Sicherung der russische Präsident vor sechs Monaten den Befehl gegeben hatte, wie Kedmi betonte. Das zweite kritische Gebiet ist laut Kedmi Transnistrien und der NATO-Flottenstützpunkt in Rumänien.

"Die Krim ist keine Antwort auf einen amerikanischen Flottenstützpunkt in Rumänien. Es geht um die Offensive gegen Odessa und Ismail. Man muss kein großer Marineoffizier sein, um zu verstehen, dass es ohne diese beiden Dinge unmöglich ist, ernsthaft über die Gewährleistung der russischen Sicherheit zu sprechen", so Kedmi.

Der 1947 in Moskau geborene Kedmi hatte 1969 durch mehrere Briefe an den Obersten Sowjet der UdSSR, an israelische Institutionen sowie an die Washington Post seine Ausreise aus der Sowjetunion erzwungen. In der Folge machte er in Israel eine Militär- und Geheimdienstkarriere. Von 1992 bis 1999 leitete er den Geheimdienst Nativ, der sich mit Kontakten und Ausreise von Juden aus der Sowjetunion befasste.

Er erlangte einen Dienstrang, der dem eines Generals entspricht. Wegen seiner subversiven Tätigkeit war Kedmi viele Jahre Persona non grata in Russland. Nachdem er den Maidan-Umsturz in der Ukraine verurteilt hatte und seine Sehnsucht nach seiner Geburtsstadt öffentlich bekundet hatte, hob die russische Regierung alle Sanktionen gegen Kedmi auf. Seit mehreren Jahren ist er als Militär- und Geostrategieexperte gefragter Gast im russischen Fernsehen. Er ist mit dem ebenfalls jüdischstämmigen TV- und Radiomoderator, Publizisten und Regisseur Wladimir Solowjow befreundet.

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