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Experten: Beben in der Türkei wird zu neuen Erdstößen in weit entfernten Gebieten führen

Durch das Erdbeben in der Türkei verschob sich die Arabische Erdplatte und setzte sich in Bewegung. Experten gehen davon aus, dass dies zu weiteren Beben führen wird, die jedoch weit entfernt von dem aktuellen Katastrophengebiet sein werden.
Experten: Beben in der Türkei wird zu neuen Erdstößen in weit entfernten Gebieten führenQuelle: Legion-media.ru © Tunahan Turhan / SOPA Images/Sip

Die seismische Aktivität, die durch das Erdbeben in der Türkei ausgelöst wurde, bei dem sich die Arabische Platte um drei Meter gegenüber der Anatolischen Platte verschob, wird sich auf andere Teile der Platte ausbreiten. Dies erklärte die Geophysikerin und Seismologin Anna Ljusina gegenüber der Wirtschaftsagentur RBK. Die Wissenschaftlerin sagte in einem Gespräch mit der Agentur:

"Es gab einen Spannungsabfall an einem Teil der Arabischen Platte. Infolgedessen ist die gesamte Erdplatte aktiv geworden, und diese Aktivität breitet sich auf andere Teile der Platte aus. Die Umverteilung der Spannungen kann also zu neuen Erdbeben in weit entfernten Gebieten führen."

Guido Ventura, ein Forscher am Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie und am Nationalen Forschungszentrum Italiens, sagte einem Korrespondenten der Nachrichtenagentur TASS, dass vieles von der weiteren Dynamik der Beben abhängen werde. "Nachbeben nach solch starken Erdbeben dauern in der Regel noch Monate an, und man sollte beobachten, wohin die Beben wandern werden", so der Experte. Er erläuterte:

"In dieser Zone berühren sich zwei Blöcke – die Arabische Platte im Süden und die Anatolische Platte im Norden –, die parallel zueinander verlaufen und deren Nebeneinanderstellung die Nachbeben auslöst. Diese geologische Konfiguration ist seit langem bekannt. Im Süden schließt die seismische Kette an den großen Block an, der die Arabische Platte von der Afrikanischen Platte trennt, und das ist die Zone des Toten Meeres."

Ventura wies darauf hin, dass sich die Erdbeben in Zukunft auf das Tote Meer und Zypern sowie auf das Zagros-Gebirge im Irak ausweiten könnten. Deshalb sei es so wichtig, jetzt die Dynamik der Nachbeben in der Türkei und Syrien zu beobachten. Er betonte jedoch, dass es in Syrien so gut wie keine seismischen Beobachtungsinstrumente gebe und von dort nur unzureichende Daten geliefert würden, um die Situation vollständig zu beurteilen.

Zuvor hatte Carlo Doloni, Präsident des italienischen Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie, von einer Verschiebung der Arabischen Platte um 3 Meter gesprochen. "Nach den uns vorliegenden Schätzungen, die nach und nach verfeinert werden, wissen wir, dass mindestens ein 150 Kilometer langer Bruchabschnitt mit einer Verschiebung von bis zu 3 Metern oder mehr aktiviert wurde." Und er ergänzte:

"Mit anderen Worten: Es ist, als ob sich die Türkei im Verhältnis zur Arabischen Platte nach Südwesten verschoben hätte."

Guido Ventura betonte jedoch, dass es sich bei dieser Verschiebung nicht um etwas Ungewöhnliches handele. "Drei Meter sind ja kein Spitzenwert. Im Himalaya haben Erdbeben Verschiebungen von neun Metern verursacht", meinte er gegenüber der Nachrichtenagentur TASS.

Ventura wies auch darauf hin, dass in der Türkei und in Syrien Erdbeben der Stärke 7,7 bis 7,9 keine Seltenheit seien. "Dieses Gebiet gilt als das am stärksten erdbebengefährdete Gebiet der Welt, und es gibt historische Belege dafür, dass Erdbeben dieser Stärke bereits seit der christlichen Zeitrechnung aufgetreten sind", so der Experte.

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