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Energiekrise in Europa: EU-Ratspräsident besucht saudischen Kronprinzen in Dschidda

Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs brach in Europa eine hektische Suche nach alternativen Bezugsländern aus, um das russische Gas zu ersetzen. Nachdem es US-Präsident Biden nicht gelungen ist, Saudi-Arabien zu höheren Ölfördermengen zu bewegen, hofieren nun EU-Beamte den saudischen Kronprinzen, um ihn umzustimmen.
Energiekrise in Europa: EU-Ratspräsident besucht saudischen Kronprinzen in DschiddaQuelle: AFP © Bertrand Guay

Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, ist zu einem eintägigen Besuch nach Saudi-Arabien gereist und hat dabei auch den Kronprinzen Mohammed Bin Salman getroffen. Bei der Begegnung am Dienstag in der Hafenstadt Dschidda ging es in erster Linie um Europas Energiesicherheit inmitten des Ukraine-Krieges. Themen waren Berichten zufolge auch die Herausforderung durch den Klimawandel und der Übergang zur CO2-Neutralität. Künftig soll es einen regelmäßigen Austausch in globalen Sicherheitsfragen und zur Terrorismusbekämpfung geben.

Es war der erste Besuch eines ranghohen Vertreters der Europäischen Union seit langem in Saudi-Arabien. Nachdem es US-Präsident Biden nicht gelungen ist, Saudi-Arabien zu höheren Ölfördermengen zu bewegen, hofieren nun EU-Vertreter den saudischen Kronprinzen, um ihn umzustimmen. 

Die Reise von Michel folgt auf Besuche in Algerien und Katar, die beide nennenswerte Energieproduzenten darstellen. Die EU verfolgt die Strategie, ihre Beziehungen zu weiteren Ölproduzenten zu stärken, um die Abhängigkeit von russischer fossiler Energie zu beenden. Die rund 20 Staaten der OPEC+ haben kürzlich ihr Förderziel - nach den Erhöhungen der vergangenen Monate - wieder leicht abgesenkt. Die gemeinsame Tagesproduktion für den Oktober wird um 100.000 Barrel (ein Barrel entspricht 159 Litern) reduziert.

Mehr zum Thema - Förderkürzung bei OPEC+ und bisher kein Atomdeal mit Iran: Europa ist der große Verlierer

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.