Ukraine-Krieg und Sanktionen: Geschäftsklimaindex stürzt ab
Der deutschen Wirtschaft geht es schlecht: Der Krieg in der Ukraine und die gegen Russland verhängten Sanktionen stellen nach der Corona-Krise die nächsten Tiefschläge dar.
Im März fiel das Barometer für das Geschäftsklima auf 90,8 Punkte – im Februar waren es noch 98,5 Zähler gewesen, wie das Münchner ifo Institut am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Ifo-Präsident Clemens Fuest sprach Tacheles:
"Die Unternehmen in Deutschland rechnen mit harten Zeiten."
Von Reuters befragte Ökonomen hatten zuvor "nur" mit einem Rückgang auf 94,2 gerechnet. Im Januar und Februar stieg der Indikator moderat.
Vor allem durch den Krieg in der Ukraine und die besonders auch deutsche Wirtschaft betreffenden antirussischen Sanktionen sind die Öl- und Gaspreise auf Rekordhöhen gestiegen. Das setzt Verbrauchern, Spediteuren und energieintensiven Industrien zu.
Vor allem im verarbeitenden Gewerbe ist der Index laut Fuest "so stark gefallen wie noch nie. Dies gilt auch für die Erwartungen der Unternehmen. Diese schlugen von Optimismus in einen deutlichen Pessimismus um. Außerdem bewerteten die Unternehmen ihren Geschäftsausblick nun als extrem unsicher."
Auch im Dienstleistungssektor, im Handel und im Baugewerbe kam es drastischen Einbrüchen beim Erwartungsindikator.
Die Stimmung in der 🇩🇪 Wirtschaft ist eingebrochen. Der ifo #Geschäftsklimaindex ist im März auf 90,8 Punkte abgestürzt (98,5 Punkte im Februar). Die Firmen schätzten auch ihre aktuelle Lage schlechter ein. Unternehmen in 🇩🇪 rechnen mit harten Zeiten. #ifoUmfrage#Ukraine#Kriegpic.twitter.com/kv6zym7IkT
— ifo Institut (@ifo_Institut) March 25, 2022
Von diesen Entwicklungen ist auch das Wirtschaftswachstum ist betroffen: Die ifo-Forscher hatten erst kürzlich ihr Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gesenkt. Sie erwarten nur noch ein Wachstum zwischen 2,2 und 3,1 Prozent, nachdem sie zuvor noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,7 Prozent gerechnet hatten, wie sie jüngst mitteilten. Das Handelsblatt zitiert die Forscher mit den Worten:
"Die russische Attacke dämpft die Konjunktur über deutlich gestiegene Rohstoffpreise, die Sanktionen, zunehmende Lieferengpässe bei Rohmaterialien und Vorprodukten sowie erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit."
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.