International

Trump verklagt seinen Ex-Anwalt Michael Cohen auf eine halbe Milliarde US-Dollar

Der vorige US-Präsident Trump unterstellt seinem ehemaligen persönlichen Anwalt Michael Cohen, seinen Vertrag mit Trump gebrochen zu haben. Cohen ist einer der Hauptzeugen in einem aktuell gegen Trump laufenden Strafverfahren in New York.
Trump verklagt seinen Ex-Anwalt Michael Cohen auf eine halbe Milliarde US-DollarQuelle: Gettyimages.ru © NurPhoto / Kontributor

Der vormalige US-Präsident Donald Trump erwartet und schätzt in besonders hohem Maß unbedingte Loyalität, zeigt sich jedoch unerbittlich gegenüber Menschen, wenn sie ihm den Rücken gekehrt haben. Nun trifft es seinen früheren persönlichen Anwalt, der unter anderem in Trumps heißer Wahlkampfphase des Jahres 2016 auch Schweigegeld-Zahlungen an die Porno-Darstellerin "Stormy Daniels" koordiniert hatte.

Michael Cohen gilt derzeit bei dem nun eröffneten Verfahren gegen Trump als wichtiger Kronzeuge der Anklage. In der am Mittwoch von Trumps derzeitigen Anwälten eingereichten Beschuldigung  wird Cohen vorgeworfen, "in seinen öffentlichen Äußerungen, veröffentlichten Büchern, Podcast-Serien und anderen Medienauftritten falsche Informationen über Trump verbreitet und seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem ehemaligen Präsidenten verletzt zu haben", erläutert der US-Sender CNN die Begründung.

In der offiziellen Anklagerhebung gegen Trump, die letzte Woche in Anwesenheit des ehemaligen US-Präsidenten in New York verlesen wurde, wird Trump unter anderem vorgeworfen, "34 Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben, nachdem eine Untersuchung über Schweigegeldzahlungen an den Pornostar Stormy Daniels eingeleitet worden war", berichtet CNN. Die beanstandeten Zahlungen wurden damals von Cohen, dem "Fixer" als sein Mann fürs Grobe, in der Zeit vor der Präsidentschaftswahl 2016 betreut und verwaltet. Die Wege von Trump und Cohen trennten sich erst im Jahr 2018.

Dass Cohen als der heutige Kronzeuge im Rahmen der längere Zeit beanspruchenden Anklagevorbereitung möglicherweise der New York Staatsanwaltschaft brisante Details verraten hatte, könnte ihn nun teuer zu stehen kommen. Trump verklagt nämlich seinen früheren Anwalt jetzt auf 500 Millionen Dollar Schadensersatz. Der Anwalt Lanny Davis, der im Moment Michael Cohen dabei vertritt, teilte laut US-Medien in einer darauf Bezug nehmenden Erklärung mit:

"Mr. Trump benutzt und missbraucht das Rechtssystem wieder einmal als eine Form der Belästigung und Einschüchterung gegen Michael Cohen. Mr. Cohen wird sich nicht abschrecken lassen und ist zuversichtlich, dass die Klage aufgrund der Fakten und des Gesetzes scheitern wird."

Das Anwaltsteam rund um den Ex-Präsidenten wiederum unterstellt Cohen, "in letzter Zeit vermehrt falsche Aussagen über seinen ehemaligen Chef gemacht" zu haben. Daher sei klar, dass Donald Trump "keine andere Wahl hat, als den Rechtsweg zu beschreiten".

Der wesentliche gegen Cohen erhobene Vorwurf lautet, dieser habe im Rahmen von Medieninterviews vertrauliche Informationen über seine frühere Beziehung zu Trump sowie auch über die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Manhattan preisgegeben. Als ein Beispiel wird in der Klage gegen Cohen aufgeführt:

"Während eines solchen Auftritts sprach der Beklagte zum Beispiel darüber, dass er vor der Grand Jury des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan ausgesagt hatte, und deutete an, dass der Kläger aufgrund der Kenntnis des Beklagten von vertraulichen Informationen strafrechtlich exponiert sei."

In der Anklageschrift wird laut dem CNN-Artikel weiter ausgeführt, dass Cohen sich nach der Wahrnehmung der Trump-Anwälte dafür entschieden hätte, "aus seiner vertraulichen Beziehung zu (Trump) Kapital zu schlagen, um finanziellen Gewinn zu erzielen und einen Ruf zu reparieren, der durch seine wiederholten Falschdarstellungen und betrügerischen Handlungen zerrüttet war, die durch seine Feindseligkeit gegenüber dem Kläger und seinen Familienmitgliedern angeheizt wurden".

Cohen habe mutwillig in seinen 2020 und 2022 veröffentlichten Büchern wie auch in seinem Podcast "Mea Culpa" "aufrührerische, irreführende oder schlichtweg falsche Informationen" über seinen ehemaligen Arbeitgeber Donald Trump veröffentlicht. Diesbezüglich habe der Beschuldigte "nie um Erlaubnis gebeten, vertrauliche Informationen weiterzugeben, die durch die Vereinbarung und seine anwaltlichen Pflichten vor der Veröffentlichung der Bücher hätten geschützt werden müssen", heißt es weiter in der Klageschrift.

Michael Cohen hatte in Vorbereitung auf die Trump-Anklage gestanden, 130.000 Dollar Schweigegeld an Porno-Darstellerin "Stormy Daniels" übergeben zu haben, um damit zu verhindern, dass im heißen Präsidentschaftswahlkampf 2016 Details über die angebliche Affäre mit Trump in die Öffentlichkeit gelangten. Cohen wurde deshalb bereits  zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, verlor seine Anwaltslizenz, verbrachte allerdings aufgrund der COVID-19-Pandemie einen Teil seiner Strafe im Hausarrest.

Mehr zum Thema - Trump-Richter geht gegen Abtreibungspille vor – Biden-Regierung bereit für "langen Kampf"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.