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Priester im ukrainischen Winniza durch Angriff mit Rasierklinge schwer verletzt

In der zentralukrainischen Stadt Winniza drang ein Unbekannter in eine Kirche ein und verletzte deren Abt schwer. Tätliche Angriffe auf Priester haben zugenommen, seitdem Strafverfolgungsorgane eine Durchsuchungskampagne gegen die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) eingeleitet hatten.
Priester im ukrainischen Winniza durch Angriff mit Rasierklinge schwer verletzt© Abt von Winniza

Ein mutmaßliches Hassverbrechen fand im zentralukrainischen Winniza am frühen Morgen des Montags statt. Ein unbekannter Angreifer drang gegen 9 Uhr morgens in die Kirche zu Ehren des Schutzes der Mutter Gottes ein und begann, alles darin umzustürzen. Wie der Pressedienst der Diözese Winniza mitteilte, ging der Abt der Kirche, Erzpriester Antoni Kowtonjuk in Reaktion auf den Lärm auf den Mann zu. 

"Der Abt begann, Bemerkungen zu machen, aber der Eindringling ging nicht darauf ein und stach dem Priester mit einem Messer in die Kehle."

Wie die Vereinigung der Orthodoxen Journalisten später mitteilte, soll der Angreifer eine Rasierklinge in der Hand gehabt haben. "Die Polizei traf am Tatort ein", so der Pressedienst weiter. "Der Täter weigerte sich, den Polizeibeamten Folge zu leisten. Die Polizei war gezwungen, von der Waffe Gebrauch zu machen, der Angreifer wurde ins Bein geschossen und festgenommen."

Die Motive des Angreifers werden derzeit im Rahmen der Ermittlung untersucht. Erzpriester Antoni wurde operiert und liegt in einem Krankenhaus in Winniza auf der Intensivstation. In der Erklärung der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) wird all jenen gedankt, die sich dem gemeinsamen Gebet für die Gesundheit des Priesters angeschlossen haben. "Unabhängig davon, wie die Ermittlungen abgeschlossen werden, fordern wir die Mitarbeiter aller Medien erneut auf, die Aufstachelung zum religiösen Unfrieden in der Ukraine einzustellen", heißt es in der Erklärung.

Große Blutlachen, die auf den vom Pressedienst veröffentlichten Fotos auf dem Boden mitten in der Kirche zu sehen sind, deuten darauf hin, wie schwer die Verletzung sein könnte.

Die UOK ist derzeit schwerem Druck der Behörden ausgesetzt. Ende des vergangenen Jahres führte der ukrainische Sicherheitsdienst wiederholt "Spionageabwehrmaßnahmen" durch, um den angeblichen russischen Einfluss auf Einrichtungen der UOK aufzudecken. Insbesondere wurden am 14. Dezember Kontrollen an 19 Standorten der UOK gemeldet. Am 21. Dezember erklärte der Leiter des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU, Wassili Maljuk, dass 50 Strafverfahren gegen UOK-Priester eingeleitet worden seien. Ihm zufolge sondert der Geheimdienst "russische Agenten" aus.

Die Stimmung um die zahlenmäßig größte Kircheninstitution des Landes ist dementsprechend aufgeheizt. Am 7. Dezember 2022 hatte ein Mann in der Uniform der ukrainischen Streitkräfte einem Priester ebenfalls im Gebiet Winniza schwere Verletzungen zugefügt. Zudem gibt es Versuche der gewaltsamen Enteignung von Kircheneigentum durch militante Nationalisten.

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